Elektrounfälle im Haushalt

von Christa Pfeffer
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Aufgrund der mustergültigen Sicherheitsstandards passieren in Österreich mittlerweile nur noch wenige Elektrounfälle in den Haushalten. In der Regel haben Stromunfälle nicht nur eine einzige Ursache. Sie sind die Folge einer unheilvollen Kette schwerer Materialmängel in Verbindung mit Ignoranz, Schlamperei oder schlicht Unwissenheit. "Die Gefahren durch Strom werden grob unterschätzt. Elektrizität im Haushalt ist zwar inzwischen trivial, die Gefahren sind es aber nicht. Oft vertrauten Unfallopfer entweder auf Sicherheitseinrichtungen, die nicht mehr funktionieren oder gar nicht vorhanden sind. Wann haben Sie etwa das letzte Mal Ihren FI-Schalter getestet? Meist ist es aber Unterschätzen oder einfach Ignorieren der Gefahr, die fatal enden", weiß man im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV), das die Ursachen für Unfälle regelmäßig erhebt.

Tatort Badezimmer

Gerne denkt man dabei an den Föhn, der in die Wanne fällt und den Badenden tötet. Und tatsächlich passieren die meisten tödlichen Stromunfälle im Badezimmer. Die Kombination aus Elektrizität und Wasser erweist sich als besonders gefährlich. Stromführende Teile wie etwa die Heizspirale sind eine potenzielle Gefahrenquelle. Vor allem in Altbauten, wo noch keine ausreichenden Sicherheitseinrichtungen installiert sind, ist mitunter Vorsicht geboten. Schlecht oder nicht geerdete Elektrogeräte sind ebenfalls oft Gründe für Unfälle. Einen weiteren Auslöser für gravierende Zwischenfälle stellen kaputte Stromkabel dar. Sie können nicht nur zu Bränden führen, sondern jenem, der sie berührt, einen gefährlichen Stromstoß versetzen. Keinesfalls zu empfehlen ist das gängige Umwickeln von beschädigten Kabeln mit einem Isolierband. Schadhafte Kabel sollten aus Sicherheitsgründen ausnahmslos durch neue ersetzt werden.

Kinder besonders gefährdet

Im Umgang mit Strom sind besonders Kinder aufgrund ihrer Unwissenheit und Neugier gefährdet. Wenn der umtriebige Nachwuchs mit metallenen Gegenständen in der Steckdose stochert, ist Gefahr im Verzug. In einem Haushalt mit Kindern sind Abdeckungen auf Steckdosen deshalb sehr sinnvoll. Wenn der Ernstfall eintritt, muss man mit Kindern bei Verletzungen mit Strom immer ein Krankenhaus aufsuchen. Schon geringe Stromstöße können bei den Kleinen innere Muskelverbrennungen verursachen, die auf den ersten Blick nicht ohne weiteres zu sehen sind. Die Schädigung der Muskeln führen manchmal zu Nierenversagen. Überhaupt hat der Kontakt mit Strom die vielfältigsten körperlichen Auswirkungen: Muskelkrämpfe, erhöhter Blutdruck, Verlust von Flüssigkeit, markante Zeichen an der Eintritts- und Austrittsstelle des Stroms, Herzkammerflimmern, Kreislaufstillstand. Dabei können sich schon Spannungen über 42 Volt für uns Menschen als lebensgefährlich erweisen. Das KFV rät in einer Notsituation: "Im Ernstfall Stromzufuhr unterbrechen, Atmung und Herzschlag des Unfallopfers kontrollieren, Herzmassage und künstliche Beatmung bei Kreislaufzusammenbrüchen. Füße zur Schockbekämpfung hochlagern und Rettung verständigen."

Wirkungsvoller Schutz

Wirkungsvollen Schutz bieten spezielle Sicherheitsmaßnahmen bei allen Elektroinstallationen. Wenn leitende, frei zugängliche Teile eines Gerätes unter Spannung stehen, verhindert der Schutzleiter eine Gefährdung. Entsprechend wichtig ist es deshalb, dass alle Leitungen vorschriftsmäßig angeschlossen sind und einwandfrei funktionieren. Nur ordnungsgemäß geerdete Steckdosen und Elektrogeräte in Kombination mit einem intakten Fehlerstrom-Schutzschalter, auch FI-Schalter genannt, sorgen für verlässlichen Schutz gegen Stromunfälle im Haushalt. Bei Fehlerströmen unterbricht der FI-Schalter in Sekundenbruchteilen den Stromkreislauf, wenn ein Kurzschluss auftritt oder jemand fatalerweise in den Stromkreis gerät.

Installationen vom Elektriker durchführen lassen

Den besten Schutz erreicht man, indem man einen geprüften Elektriker mit allen nötigen Installationen beauftragt. Schon allein, um sich rechtlich und versicherungstechnisch abzusichern, ist es ratsam, einen Fachmann zu betrauen. Elektro Pfeffer berät Sie gerne und professionell in allen Fragen der Elektroinstallation und überprüft auch alte Anlagen, ob sie dem neuesten Stand der Vorschriften entsprechen.

Bild Elektrounfälle im Haushalt © Wordley Calvo Stock – stock.adobe.com